Stein des Jahres 2016: Sand
- Alan Johnson
- 7. Okt. 2016
- 1 Min. Lesezeit
Das Gestein des Jahres wird jeweils von einem Expertengremium unter Leitung des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler (BDG) ausgewählt, mit dem Ziel, Gesteine, die aufgrund ihrer geologischen Entstehung und wirtschaftlichen Bedeutung bemerkenswert sind, in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.
2016: Die Welt sehen in einem Körnchen Sand
Sand kennt jedes Kind: Ein mit Sand gefüllter Kasten ist das beliebteste Spielobjekt in Kindergärten und eine wohlbekannte Sagengestalt bringt mit seiner Hilfe die Träume.
Träume sind es häufig auch, die Reisen zu entfernten einsamen Inseln zum Ziel haben. Ohne Sandstrände sind diese Inseln allerdings nicht denkbar. Filmklassiker wie „Lawrence von Arabien“ oder „Der Wüstenplanet“ wären ohne den eigentlichen Hauptdarsteller, den Wüstenssand, schlichtweg langweilig. Manchmal wird Sand als Synonym für Zeit gesetzt, die einem durch die Finger rinnt, manchmal knirscht er im Getriebe und bremst den Fortgang von Ereignissen.
Sand ist aber auch ein unentbehrlicher Roh- und Baustoff und somit für alle Volkswirtschaften von wesentlicher wirtschaftlicher Bedeutung: Keine Betonkonstruktion und kein Mauerwerk, weder Stahlbeton-Wolkenkratzer, noch Straßen, Fenster oder Glasflaschen kommen ohne den Zusatz von Sand aus. Er ist unerlässlich bei der Herstellung von elektronischen Bauteilen wie Solarzellen oder elektronischen Platinen. Er wirkt als Schleif- und Poliermittel und wird in der Wasserreinigung in Kläranlagen und Wasserwerken eingesetzt. Sand speichert aufgrund seiner hohen Porosität auf natürliche Art und Weise Grundwasser, aber auch Erdöl und Erdgas.
Allein in Deutschland bestand im Jahr 2014 ein Bedarf von 240 Millionen Tonnen Bausanden und -kiesen, weiteren 10,4 Millionen Tonnen an Quarzsanden und -kiesen sowie von 211 Millionen Tonnen gebrochenen Natursteinen.
Siehe auch: http://www.geoberuf.de/index.php?option=com_content&view=article&id=312&Itemid=144
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